Der 15.Juni 1891 ist für das Neue Bürger-Corps besonders bedeutsam: An diesem Tag bat der Vorstand der Korporation den „Wohllöblichen Magistrat der Stadt Peine“ um Genehmigung der Statuten des Corps. Am 29.Juni 1891 wurden sie nach einigen Änderungen genehmigt. Eine Freischießen-Korporation zu gründen hieß zuallererst einmal wirtschaften. 1891 marschierte das Corps bereits mit 33 Mitgliedern aus. Dazu musste jedes Mitglied eine Gebühr von 5,- Mark entrichten. Am 05.November 1893 wurde die erste Fahne geweiht.
Was so viel versprechend begonnen hatte – 1924 war die Korporation immerhin auf 257 Mitglieder angewachsen–endete nach Freischießen 1927 mit einem Eklat: Das Neue Bürger-Corps wurde aufgelöst – wohl aus finanziellen Gründen.
Am 31.Juli 1927, nur eine Woche nach der Auflösung des Corps, trafen sich 40 ehemalige Mitglieder, um eine neue Korporation zu gründen. Die anschließende Gründungsversammlung fand am 21.August 1927 in der Hagenschänke statt. Die Beitragszahlung damals: vierteljährlich 3 Reichsmark sowie 10 Reichsmark Aufnahmegebühr.
Die Fahnen wurden übernommen und auf das neue Gründungsjahr umarbeiten. In der Satzung vom 10.Februar 1928 ist zu lesen: “Zweck ist, das Freischießen in der Stadt Peine, die vaterländische Gesinnung, die Geselligkeit und die Schießkunst zu heben“.
Am 16.Oktober 1927 wurde der erste Martiniball in der Eulenburg gefeiert. Die Königskette war damals so wertvoll, dass man sie in der Sparkasse aufbewahrte!
Die roten Zahlen bestimmten Anfang der 30er Jahre das Vereinsleben. Die Weltwirtschaftskriese macht sich auch im Corps bemerkbar. Viele Mitglieder waren oder wurden arbeitslos. Man war auf Spenden und Sonderbeiträge angewiesen. Am 14.Juli 1939 traf sich das Kollegium um das Freischießen abzurechnen.
Zu diesem Zeitpunkt ahnte keiner dass es vorerst die letzte Sitzung war. Laut Protokollbuch fand dann am 28.Februar 1949 die erste Kollegiumssitzung satt.
Das Vereinsleben begann erneut. Das Freischießen 1949 sollte wieder ein neuer Beginn werden.
Mit dem Corps geht es nun endlich Berg auf und 1954 war es soweit: Walter Lehrmann wurde Bürgerkönig.
1956 ein neuer Schritt: Das NBC stellte einen eigenen Spielmannszug auf, der 1957 erstmals auftrat. Zusammen mit der Kapelle Schmidt, die seit 1960 für das Neues Bürger Corps spielt, sorgt der Spielmannszug jetzt für den musikalischen Rahmen.
1967 feiert das NBC sein 40-jähriges Jubiläum und erhält von Änne Härke eine neue Fahne, die seit dem vom dritten Zug geführt wird.1974 bedeutete wieder eine
wichtiger Schritt in der Vereinsgeschichte: Die Vereinsatzung wurde grundlegend geändert, die damals auf der Ballordnung von 1891 aufbaute. Sie entsprach nun-nach 83 Jahren-wirklich nicht mehr
den modernen Gegebenheiten.
In diesen Jahrzehnten wurden eine ganze Reihe von Neuerungen angebraucht. Der Grund: Das Vereinsleben soll attraktiver gestaltet werden, man wolle nicht nur die Jugend neuen Anreiz bieten sondern auch den Frauen und Kinder mit ein beziehen.
Die erfolgreiche Arbeit der Jugendschießabteilung sollte sich Ende der 80iger und in den 90iger Jahre auszahlen. So stellt das NBC in der Zeit drei Bürgerkönige. Im Jahr 2000 wurde Frank Görmer auch den ersten Bürgerkönig im neuen Jahrtausend. 2017 feierte das Neue Bürger-Corps sein 90-jähriges Bestehen und freut sich bereits jetzt auf den 100. Geburtstag im Jahr 2027.